42. Die größte Kraft von allen

 

"Es heißt: "Die Liebe ist die größte Kraft." Ist das buchstäblich wahr?"

Das ist eine wissenschaftliche Tatsache, kein Wunschtraum eines Dichters. Genau wie Weiß die Synthese aus allen Farben des Spektrums ist, so ist Liebe die vollkommene Synthese von Weisheit, Wille und Intelligenz.

Sie ist die höchste Energieform und umfaßt und speist alle anderen. Sie ist der Brennstoff, der das ganze Räderwerk der Natur antreibt, der Strom, der die Universen, sowohl die materiellen als auch die feineren, in Gang hält. Der ganze Kosmos würde zusammenbrechen, zöge man diese Energie auch nur für einen Augenblick ab.

Ihr habt entdeckt, daß man geben und nehmen muß, wenn man am Leben vollen Anteil haben will; ein Austausch muß stattfinden. Ihr müßt Liebe geben und nehmen, wenn ihr vollkommen werden wollt. Ihr müßt Einsicht erlangen und sie weitergeben. Und so ist es mit allem, auf allen Ebenen. Wer nur das eine ohne das andere tut, schafft ein Ungleichgewicht. Wer immer nur nimmt und nie gibt, wird zum Geizkragen, vielleicht nicht unbedingt auf finanziellem Gebiet, aber geistig oder emotional. Geht jemand umher und verteilt blind an alle und jeden etwas, so zeigt er damit nur, wie wenig Kraft er im Innern hat, wie sehr er nach Liebe und Anerkennung hungert. Beide Arten von Menschen findet man sehr häufig, und man kann kaum sagen, wer mehr zu bedauern ist.

Wenn ihr die heilende und befreiende Wirkung der Kraft der Liebe schon einmal gespürt habt - und mit Liebe meine ich etwas, das schöner und selbstloser ist als jenes besitzergreifende Gefühl, das oft Liebe genannt wird -, wenn ihr wißt, welch große Wohltat es ist, diese höhere Liebe zu geben und zu empfangen, dann bitte ich euch eindringlich, ein wenig von dieser Kraft freizusetzen, und das nicht nur im Kreise eurer Angehörigen, sondern genauso zum Nutzen eurer Mitmenschen nah und fern. Und vergeßt nicht die Tiere, Pflanzen und Mineralien, die euch so selbstlos dienen.

Hätte ich statt der jahrelangen Freundschaft, die uns nun schon verbindet, nur kurz mit euch zusammen sein können, so hätte ich euch keine wichtigere Botschaft vermitteln können als diese: Lernt bei allem, was ihr tut, die Natur zu lieben und mit ihr zusammenzuwirken.

Die Pflanzen - Bäume, Blumen, Kräuter - geben euch weit mehr, als ihr euch ausmalt. Doch diese Gaben sollte man dem großen Lebewesen Erde nicht abfordern oder stehlen, sondern eintauschen.

Ihr fragt: "Eintauschen gegen was denn?"

Gegen eure Freundlichkeit, Pflege und Zusammenarbeit. Um die Wahrheit zu sagen: schon allein der Anblick, Klang und Geruch von Menschen - natürlich mit ehrenvollen Ausnahmen! - erfüllt die Naturreiche mit Schrecken und Abscheu.

Wenn ein Mensch wirklich Harmonie und Freundschaft mit der Natur erlangt hat, spürt man das sofort, denn dann strahlt er eine heitere Gelassenheit aus und hat eine freundliche Festigkeit im Umgang mit anderen.

Tut daher alles in eurer Macht Stehende und auf jede euch mögliche Weise, um das Gleichgewicht zwischen euch und dem so überaus geduldigen und unendlich großherzigen Wesen namens Erde wiederherzustellen, das euch am Leben erhält. Ist nicht seine Langmut und Großherzigkeit - trotz all eurer fortgesetzten Grausamkeit - der höchste Beweis seiner Liebe?

In jedem von euch ist ein geistiges Samenkorn, ein Funken Gottes, und dieser ist euer wahres Selbst. Doch weil ihr den Bedingungen der Materie unterworfen seid, den Beschränkungen eures Leibes und eurer Umwelt, geht dieses Samenkorn, das euren Wesenskern ausmacht, verloren, wird verschüttet. Ihr merkt gar nicht mehr, daß es da ist, ihr seht es nicht, hört nicht, was es euch sagt, laßt es gar nicht zur Geltung kommen. Sobald ihr ihm aber Gelegenheit gebt, sich zu entfalten, zeigt es sich wieder in seiner wahren Schönheit.

Zur Zeit findet ein großes Erwachen statt. Immer mehr Menschen erkennen diese Schönheit in ihrem Inneren und auch in der Erde. Das ist eine Bewußtseinsveränderung, die euren Wesenskern erfaßt. Diese Transformation wird von vielen unsichtbaren Freunden

gefördert, von Geistwesen wie mir, die vor vielen Jahren bereits hier waren und ein Samenkorn pflanzten, das jetzt zu blühen beginnt. Der in jeder lebenden Zelle verborgene geistige Impuls ist aufgerufen, wirksam zu werden, und zwar jetzt. Das erfordert harte Arbeit, Toleranz, Engagement - und echte Liebe. Keine oberflächliche Liebe, sondern eine Liebe, die vom ganzen Menschen ausgeht und euch selbst, eure Mitmenschen, den Planeten umfaßt. Sie muß alle eure Gedanken und Taten durchdringen. Wenn eine solche Liebe von euch ausstrahlt, werdet ihr selbst eine Verwandlung durchmachen. Diese Liebe wird der Erde und allen anderen Daseinsformen, die in ihr, auf ihr und um sie herum leben, endlich den Frieden und die Harmonie bringen, wonach sich so viele sehnen.

Die Liebe ist der Schlüssel. Der einzige Schlüssel, der die Tür zu eurem Überleben öffnen wird.