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Nachwort des Herausgebers:
WIE DIESES BUCH ENTSTAND
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An einem Herbstabend im Jahr 1959 war ich bei Robert Donaldson
eingeladen. Nach einem guten Essen saßen wir in seiner Londoner
Wohnung beisammen und beklagten, daß die meisten Menschen - wir
selbst nicht ausgenommen - praktisch wie Schlafwandler durchs
Leben gehen, ohne viel darüber zu wissen, wo wir herkommen, wozu
wir da sind und wohin die Reise geht, falls sie überhaupt ein
Ziel hat.
Robert hatte gerade eine sehr anstrengende mehrjährige
medizinische Zusatzausbildung hinter sich gebracht, in der er
sich auf die Behandlung von Nervenleiden, Stress und Migräne
spezialisiert hatte. Lange bevor der Begriff "ganzheitlich" auf-
kam, behandelte er den ganzen Menschen, nicht einzelne Leiden
oder Funktionsstörungen für sich allein. Er arbeitete auf mehre-
ren Ebenen gleichzeitig, und zu seinen Werkzeugen gehörten Dia-
gnose, Analyse, Beratung, Psychotherapie, Physiotherapie, Zuhören
- eine ganz wichtige Kunst, die nur wenige beherrschen - sowie
Humor und gesunder Menschenverstand.
Die fünfziger Jahre mit ihrem zunehmenden allgemeinen Stress, der
darauf zurückzuführen war, daß wir uns in einer entscheidenden
Phase unserer Geschichte befanden, ließen Mediziner und Angehörige verwandter Berufe ganz gut verdienen. Robert konnte aber auf
Grund einer philosophischen Ader alles auch mit etwas Abstand und
Einfühlung betrachten. Ihm kam ein Gedanke:
"Wieviel einfacher wäre doch das Leben, wenn wir bei der Geburt
alle ein kleines Büchlein als Orientierungshilfe um den Hals
hängen hätten, in dem wir nachsehen könnten, wenn wir in
Schwierigkeiten kommen."
Dem konnte ich nur zustimmen. Damals, gegen Ende der ziemlich
häßlichen und biederen fünfziger Jahre, schien es so, als lebten
wir in einer Zeit, in der kein Mensch mehr noch irgend etwas
glaubte. Der materielle Wohlstand erwies sich als eine Fata
Morgana, ein Irrlicht; der kalte Krieg und das atomare "Gleichge-
wicht des Schreckens" lasteten schwer auf uns; keiner von uns
fühlte sich mehr dem distanzierten, strafenden Gott, wie ihn die
Kirchen predigten, verpflichtet. In Kreisen der Jugend, die weder
zu Hause noch in der Schule Verständnis fand, und die keiner dazu
ermutigte, ihre wahre Identität zu erforschen oder die eigene
Persönlichkeit zu entfalten, begann es zu gären.
Die Entwicklung ging wie immer in zwei verschiedene Richtungen.
Erst kam die Phase der Wut, Rachsucht und Zerstörung, die sich
in lautstarkem Protest, Trotz und Extremismus austobte; etwa drei
bis vier Jahre später folgte dann die Kettenreaktion, deren
Nachwirkungen wir bis zum heutigen Tage verspüren. Geradezu
explosionsartig weitete sich das Bewußtsein. Das erfaßte die
Musik und die darstellende Kunst, die Heilkunst, das Verhältnis
zur Umwelt, die Selbstdarstellung, die Kleidung, sowie die
fundamentalen Rechte der Bürger, vor allem der Frauen, aber auch
die Rechte der Tiere. Einstellungen veränderten sich und das
Interesse am Spirituellen wuchs sprunghaft an.
Hier greife ich aber schon vor. An dem Herbstabend saßen also
Robert Donaldson und ich da und beklagten, daß uns niemand ein
schlichtes Handbuch oder ein Verzeichnis der wichtigsten Regeln
für das Leben auf der Erde im hektischen 20. Jahrhundert zur
Verfügung gestellt hatte. Das Mindeste, was ein Soldat von seinen
Vorgesetzten erwartet, sagte ich, ist Training, Ausrüstung und
Munition, sowie Befehle und wenigstens eine grobe Vorstellung von
der bevorstehenden Schlacht. Wieso wurde dann nicht jeder Mensch,
der sich dem Hindernislauf des Lebens gegenübersah, mit einem
Büchlein versehen, das Anleitungen enthielt, in dem unter anderem
die Antwort stand auf so grundlegende Fragen wie:
"Woher komme ich?"
"Wieso bin ich da?"
"Wozu lebt man als Mensch?"
"Gibt es neben dem Menschen noch andere intelligente Wesen?"
"Gibt es ein universelles Gesetz? Einen Weltenplan?"
"Wohin kommen wir als nächstes?"
Robert und ich konnten damals nicht ahnen, daß dieses Handbuch
zur selben Zeit gerade Kapitel für Kapitel zusammengestellt
wurde, und zwar nur etwa fünf Kilometer von dort entfernt, wo wir
saßen!
Noch ein Dutzend Jahre sollten verstreichen, bis ich die ersten
Teile davon zu sehen bekam, und zwar in der kleinen Buchhandlung
Watkins nahe der Charing Cross Road in London. Ein hervorragender
Lehrmeister, der mich 1966 zu sich gerufen hatte, hatte mir
inzwischen auf vielen Gebieten eine solide Grundausbildung
vermittelt. Berge von spiritueller Literatur hatte ich durch-
geackert, alles dicke Bücher von vielen hundert Seiten, und jetzt
suchte ich einen unkomplizierten Leitfaden für den Alltags-
gebrauch, der jeden ansprach und als eine Art erste Fibel für das
Leben dienen konnte.
Mein Blick fiel auf mehrere zartgetönte Broschüren eines Autors
namens "H. A.", herausgegeben von der Gruppe The Atlanteans. Ich
verschlang sie im Nu und war richtig begeistert davon, so klar
waren sie abgefaßt, so unverkrampft stellten sie die Wahrheit
dar, ganz ohne Dogma und Aufdringlichkeit. "H. A." war ein Weiser
der Menschheit, der zurückgekehrt war, um uns, sofern wir nur
hören wollten, in dieser entscheidenden Zeit zu leiten. Zur
Kontaktaufnahme hatte er sich eine kleine Gruppe in London
ausgesucht, die Tony Neate leitete, und durch diese übermittelte
er von 1957 an ein detailliertes und ermutigendes Bild davon,
welchen Platz wir im großen Lebensplan einnehmen und in welcher
Beziehung wir zu allen anderen Formen des Lebens stehen.
Die Haltung, aus der heraus H. A. sprach, berührte mich zutiefst,
und einige Zeit später lernte ich auch die Atlanter selbst kennen
und erlebte mit, wie sie von Cheltenham in ein wunderschönes
Anwesen in den Malvern Hills in Worcestershire übersiedelten.
Eines Tages schließlich bat ich sie um die Erlaubnis, einen Teil
des von H. A. stammenden Materials zu einem einführenden Buch,
einem Wegweiser für Gegenwart und Zukunft zusammenzustellen. Tony
Neate und seine Freunde gaben freundlicherweise ihre Zustimmung,
und so ist dieses Buch entstanden, das auch viel dem wachen Blick
und dem scharfen Sachverstand von Ann Neate verdankt.
Von H. A. stammen mehrere Prophezeiungen, die sich später
bestätigten. Er ermahnte uns, achtungsvoller mit der Erde
umzugehen, und das Jahre vor dem Aufkommen der ™kologiebewegung.
Er hat den männlichen Chauvinismus gerügt, lange bevor dies für
uns ein Thema war und in den Medien aufgegriffen wurde. Eine der
eindrucksvollsten Žußerungen von H. A. für mich selbst war seine
Voraussage im Jahre 1967, bald werde "die Zeit da sein, in der
Merlin erwachen wird, und das Geheimnis des Gebrauchs des
Schwertes Excalibur wird aufs Neue offenbart werden".
Ungefähr sieben Jahre darauf, zur Sommersonnenwende, besuchte ich
mit meiner Gruppe Park Wood bei Butleigh, genau im Zentrum des
Heiligtums von Glastonbury gelegen, wo gemäß der Legende Merlin
in seiner Inkarnation als Lehrer König Arthurs das letzte Mal
gesehen wurde. Auf einer stillen, sonnendurchfluteten Lichtung
in der Mitte des Waldes hörte ich Merlin sagen:
"Suche Excalibur nicht auf der physischen Ebene, mein Sohn. Die
Orte, an denen wir gewirkt haben, enthalten immer noch unsere
Schwingungen, doch die wahre Kraft ist durch die Jahrhunderte
hindurch auf den höheren Ebenen bewahrt und gehütet worden. Nur
wenn Leute wie ihr auf die höchste Schwingung eingestimmt sind,
werdet ihr einen Teil der noch vorhandenen Kraft freisetzen
können - zum richtigen Gebrauch."
Seither ist Merlin stets eine Quelle der Ermutigung, der
Inspiration und der guten Laune gewesen. Für mich haben er und
H. A. vieles gemeinsam, und sie sind der Beweis (sofern dieser
überhaupt nötig ist), daß wir von sehr hohen Helfern umgeben
sind, während wir auf das Millennium zugehen.
Würde mich jemand bitten, ein Buch zu empfehlen, das jungen
Menschen, nein, Menschen jeden Alters und jeder Herkunft ein
grundlegendes Verständnis unseres geistigen und körperlichen
Lebens vermittelt, so würde ich ohne Zögern diesen Lebensführer
nennen. Jeder ist manchmal in Situationen, in denen er die Kraft,
die Begleitung und die Weisheit eines älteren Bruders braucht,
und H. A. ist, wenn man so sagen darf, die vollkommene Ver-
körperung eines solchen Wesens.
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