11. Der Schlaf
"Über den Schlaf wissen wir noch so wenig. Könntest du uns hier
etwas Einblick geben?"
Weshalb der Körper unbedingt Schlaf braucht, wißt ihr schon. Doch
was ist mit dem Geist? Er braucht die Ruhe genauso wie der
Körper, und während der Körper schläft, verläßt ihn der Geist und
begibt sich auf die unteren Ebenen, wo er mit kosmischer Energie
aufgeladen wird. Wenn jemand nicht richtig durchschläft, bekommt
sein Geistesleib keine ausreichende Gelegenheit, sich aufzuladen,
und man ist am nächsten Tag nicht nur körperlich müde, sondern
ist auch sonst nicht ganz da und kann sich kaum konzentrieren.
Zwischen Geist und Körper besteht an zwei Stellen eine ätherische
Verbindung: zum einen am Kopf und dann noch am Sonnengeflecht,
dem Solarplexus. Ein Hellseher, der wahrnehmen kann, wie der
Geist sich außerhalb des Körpers aufhält, kann auch die Silber-
schnur sehen, die beide verbindet.
Während des Schlafs hat der Geist drei Möglichkeiten: er bleibt
entweder im Körper, hält sich außerhalb in der näheren Umgebung
auf oder reist zu anderen Orten und in andere Dimensionen. Er
kann in ferne Länder reisen oder sogar zu anderen Planeten, um
Wissen zu erlangen, das seine Erfahrungen auf der irdischen Ebene
ergänzt. Wenn eine Gruppe von Geistwesen sich die Ausführung
einer bestimmten Aufgabe auf der Erde vorgenommen hat, trifft sie
sich bisweilen auf den unteren Ebenen, um ihr Werk durch eine
stärkere Gedankenkraft voranzubringen oder ihm einen geistigen
Impuls zu geben. Während der Körper schläft, steht dem Geist ein
weites Spektrum von Aufgaben und Erlebnissen offen, und jedes
Geistwesen wird tun, was seiner Entwicklung am besten dient. So
führt ein Geist nach dem Aufladen auf den unteren Ebenen viel-
leicht Heilungen durch oder hilft anderen in Notsituationen,
findet sich irgendwo zum Weiterlernen ein oder besucht ihm
nahestehende Wesenheiten, wendet sich an geistige Führer um Rat
oder erfüllt sogar einen besonderen Auftrag.
Doch trotz all dieser vielfältigen Tätigkeiten gibt es bestimmte
Dinge, die man nur in einem Fleischesleib erleben kann, und wegen
dieser Dinge hat man sich überhaupt auch inkarniert. Im Idealfall
sollte ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Tageserlebnissen
auf der Erde und den nächtlichen Erlebnissen auf den unteren
Ebenen während des Schlafs erreicht werden.
Nun werdet ihr verstehen, weshalb ihr manchmal gar nicht wißt,
wo ihr seid, wenn ihr aus dem Tiefschlaf gerissen werdet; euer
Geist ist zu plötzlich aus seinen Tätigkeiten zurückgerufen
worden.