19. Politik

 

"Vermutlich hältst du von unserem politischen Leben nicht

allzuviel?"

Leider sind die politischen Systeme heute entweder dekadent,

entzweiend, egoistisch und überholt - oder rücksichtslos,

unterdrückend und seelenvernichtend. Welche Partei oder politi-

sche Richtung ist überhaupt ernsthaft am Wohl und an der Zufrie-

denheit aller Menschen interessiert? Gerade in Staaten, in denen

die Regierung vorgibt, für das Volk zu sein, ist Meinungsfreiheit

ein gefährlicher Luxus.

Berufspolitiker sind häufig Männer und Frauen, die anscheinend

nur an sich und an ihre Partei denken und alles so lassen wollen,

wie es ist. Das gilt für alle Nationen ohne Ausnahme. Politik ist

zu einem verbissenen Spiel geworden, in dem mit jedem Schachzug

die Opposition planmäßig unterwandert werden soll. Besonders zur

Wahlzeit betrügen die Politiker sich selbst, indem sie sich vor-

machen, ihre Interessen seien die des Volkes. Das Zweiparteien-

system hier in England schafft eine besonders feindselige Atmo-

sphäre. In keinem Fall wird allen Teilen der Bevölkerung

geholfen.

Viel mehr noch könnte getan werden, um den Menschen in vielfälti-

ger Weise zu helfen, aber diese Möglichkeit wird auf dem Altar

der Parteipolitik geopfert.

Bald wird jedoch ein völlig neues politisches Konzept entstehen,

das den Beginn eines ganz anderen Lebensstils einleitet. Dies

führt schließlich zur Bildung einer fast atlantischen Regierungs-

form, die für die spirituellen wie auch für die praktischen und

materiellen Bedürfnisse der Menschen sorgen wird.

Dieses Regierungssystem wird sich ganz allmählich entwickeln. Es

plötzlich einzuführen wäre verhängnisvoll. Das geht nur schritt-

weise. Erst muß das Vertrauen der ™ffentlichkeit gewonnen werden,

so daß alles mit dem Einverständnis und in Zusammenarbeit mit der

Bevölkerung erreicht wird.

Schließlich wird diese Regierungsform auf der ganzen Welt

akzeptiert werden und in einer Weltregierung ihren höchsten

Ausdruck finden. Die entscheidende Basis werden Toleranz, Demut

und Mitgefühl bilden, besonders Toleranz gegenüber Menschen mit

entgegengesetzten Auffassungen.

"Nun mal langsam, H. A.", höre ich die Zyniker unter euch sagen.

"Ist das dein Ernst? Wie soll das möglich sein? Sieh dir doch die

Menschen an!"

Das klingt zwar alles unwahrscheinlich, aber ich freue mich, euch

sagen zu können, daß es wirklich kommen wird. Nach dem heutigen

Stand der Dinge natürlich nicht. Doch wenn ihr eure Ängste los-

lassen könntet, alle gemeinsam, dann würde dies einen gewaltigen

Schub an positiver Energie und Vertrauen auslösen, sozusagen eine

Kettenreaktion, die Kreativität und Erkenntnis freisetzt. Das ist

das Ziel, auf das wir alle hinarbeiten müssen, und zwar jetzt.

Alle Menschen auf der Erde können einen wichtigen Beitrag zum

Anbrechen dieser Zeit leisten, die zwar noch in der Ferne liegt,

sich heute aber schon abzuzeichnen beginnt.