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WOHER WIR KOMMEN
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22. Leben vor der "Geburt" und nach dem "Tod"
"Viele Menschen, die über die Schwelle des Todes gegangen sind,
schildern ihre neue Umgebung als "Sommerland". Gibt es einen
solchen Ort wirklich oder ist das Einbildung?"
Ein Geist, der den Körper gerade beim "Tod" verlassen hat, sieht
sich völlig neuen Eindrücken gegenüber und muß sich auf eine ganz
andere Existenz einstellen. Man darf nicht vergessen, daß er zwar
frei ist von den körperlichen Beschränkungen, aber immer noch
eingeengt wird von seinem Erfahrungs- und Verstandeshorizont.
Was geschieht nun, nachdem der Geist festgestellt hat, daß er
frei von den Zwängen des Körpers ist? Da er reiner Gedanke ist,
kann er jede beliebige Situation herstellen, einfach indem er sie
denkt. Das ist sozusagen ein Wachtraum ohne Ende, dessen Grenzen
nur in der Vorstellungskraft seines Urhebers liegen. Darum hören
sich die Botschaften, die ihr aus dieser geistigen Ebene - die
der Erde sehr nahe ist - empfangt, auch wie Beschreibungen eines
idealisierten Paradiesgartens an, in dem sich die wildesten Phan-
tasien verwirklichen lassen. Doch dieser Zustand ist nur eine der
vielen Ebenen oder Dimensionen, die jeder sich entwickelnden
Seele offenstehen.
"Was ist mit denen, die nicht an ein Leben nach dem Tod glauben?
Was geschieht mit ihnen, wenn sie sterben?"
Sie werden wohl noch eine Zeitlang an die Erde gebunden bleiben.
Sie wollen sich nicht damit abfinden, daß sie keinen Fleisches-
leib mehr haben und schaffen sich darum durch ihre Gedankenkraft
selbst einen. Durch den Äther wandern heute viele Geister, die
meinen, sie seien inkarniert, auch wenn das gar nicht der Fall
ist. Damit verzögern sie nicht nur ihre eigene Weiterentwicklung,
sondern können auch anderen lästig fallen. Irgendwann kann ihnen
geholfen werden, ihren Irrtum einzusehen, so daß sie auf ihrem
Weg weitergehen können (*).
Im Fall eines langsam sterbenden Menschen, der weiß, daß er
stirbt, und der keine Erwartungen für das Jenseits hat, kann es
sein, daß der Geist eine Zeitlang im Koma bleibt, wenn er den
Körper verlassen hat. Weil er nichts erwartet, ereignet sich auch
nichts, und andere Geistwesen müssen ihn erst wieder wachmachen.
Heute glauben die meisten Menschen nicht ein Leben vor der Geburt
und nach dem Tod, und aus diesem Grunde wird derzeit die Evolu-
tion der gesamten Menschheit und der Erde gebremst. Dadurch
werden nämlich zahlreiche verfrühte, unüberlegte Inkarnationen
ausgelöst; viel zu viele Geistwesen verkörpern sich, ohne richtig
zu begreifen weshalb und wozu.
"Kann es sein, daß die Menschen Angst vor dem Tod haben, weil sie
eine Art Abrechnung oder Jüngstes Gericht fürchten?"
Ich will keinem seine liebgewonnenen Illusionen nehmen, doch
dieses "Jüngste Gericht" ist nichts als eine Illusion. Gott
richtet nicht. Je weiter entwickelt ein Geistwesen ist, desto
weniger will es richten. Nur die Menschen in ihrer Dummheit
wollen über andere richten.
Jeder selbst beurteilt sein Leben, nachdem es zu Ende ist, und
zwar von einer höheren Warte aus, da die materiellen Schranken
nicht mehr bestehen. Dann sieht man, wie man wirklich war und wie
man hätte sein können, und glaubt mir, jeder richtet sich selbst
viel strenger, als Gott es je getan hätte.
Ein Geist, der sich selbst richtig versteht und erkennt, macht
auf diese Weise bei seinem Eintritt in die geistigen Ebenen eine
Initiation durch, und für viele ist es eine Zeit der Läuterung.
"Gibt es die Hölle, von der in manchen Religionen die Rede ist?"
Meine Antwort lautet: Dies ist ein geistiger Zustand, der eine
Realität ist für alle, die ihn sich herbeiwünschen. Viele Geist-
wesen wollen sich Schmerzen zufügen, um ihre Taten zu sühnen.
Über diese Phase der Selbstbestrafung kann man sich aber erheben,
indem man seine Fehler einsieht und sowohl sich selbst als auch
anderen Beteiligten alles vergibt.
"Und was ist mit Gespenstern?"
Mit Gespenstern sind hauptsächlich zwei Arten von Geistwesen ge-
meint. Zum einen geht es dabei um solche Geistwesen, die ihren
Körper zwar verlassen haben, sich aber nicht von der Erde trennen
können, sei es aus Unwissenheit, aus Schuldgefühlen oder einem
Sühnebestreben heraus, oder einfach weil sie sich nichts anderes
wünschen als nur das, was die materielle Ebene anzubieten hat.
Zum anderen sind es Elementargeister im Zustand vormenschlicher
Existenz. Diese zweite Gruppe darf man nicht mit den Geistern der
Elemente verwechseln, die einer gänzlich anderen Entwicklungs-
richtung angehören.
Andere Geistererscheinungen können auch durch bewußte Astral-
projektionen hervorgerufen werden, bei denen man sich an einen
anderen Ort versetzt vorstellt und dort von einem seherisch
begabten Menschen wahrgenommen wird. Oder es sind bewußt herbei-
geführte Halluzinationen. Und auch ein gerade verstorbener Mensch
kann einem ihm Nahestehenden erscheinen, wenn dieser sensitiv
genug ist, ihn oder sie zu sehen.
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* Aus Los Angeles berichtete einmal jemand, der die Fähigkeit
zu übersinnlicher Wahrnehmung hatte, daß Humphrey Bogart nach
seinem Tode tagelang durch seine Wohnung irrte und darüber
bekümmert war, daß Lauren Bacall, seine Frau, von ihm keine Notiz
mehr nahm. Geistfreunde hatten Mühe, Bogart klarzumachen, daß er
gestorben war und daß seine Witwe ihn weder sehen noch hören
konnte. Widerstrebend ließ er sich schließlich überzeugen, und
seine neuen Freunde geleiteten ihn auf seinen Weg.