26. Stammen die Menschen von den Tieren ab?

 

Die Entwicklung von Mensch und Tier verläuft vollständig

getrennt. Auf der Ebene der Entscheidung legt der Geist fest, auf

welches Gebiet er sich begeben will. Möchte ein Geistwesen als

Tier leben, so verkörpert es sich nicht als Mensch (außer in ganz

besonderen Fällen), sondern geht seinen Weg durch das Tierreich,

bis es zu den Geistebenen kommt, und entsprechend ist es, wenn

es Mensch sein will.

Alle Geistwesen sind eins, da sie alle von der höchsten Ebene

stammen und Kinder oder "Gedanken" Gottes sind. Die unterschied-

lichen Erfahrungen, für die sie sich entschieden haben, geben

ihnen aber eine Individualität, so daß sich beispielsweise der

Geist einer Katze von dem Geist einer Pflanze oder dem eines

Menschen unterscheidet. Sie sind vergleichbar mit den Ästen eines

Baumes - des Baums des Lebens. Jeder Ast steht für eine andere

Entwicklungsform, die ihren besonderen Erfahrungsschatz zu dem

Ganzen beiträgt.

Sieht man sich die verschiedenen Lebensformen genauer an,

insbesondere die Tiere und Menschen, so müssen wir zwei Dinge

klar voneinander trennen. Die eine Seite ist der materielle

Aspekt: Menschen und Tiere haben sich ohne Zweifel einmal aus

denselben Zellen entwickelt. Das Tier hat ein kleineres Hirnvolu-

men und verfügt insgesamt über ein engeres Erfahrungsspektrum als

der Mensch. Ganz anders dagegen sieht es bei der Entwicklung des

Geistes aus.

Die Evolution der Materie und die des Geistes verschmelzen im

Materiellen. Der Geist bedient sich des Physischen. Zerfällt der

Leib beim "Tod" wieder in seine Bestandteile, so entwickelt sich

der Geist, da er ewig ist, immer weiter. Er macht ständig neue

Inkarnationen in der materiellen Welt durch, die von Zeiten der

Ruhe und des Lernens auf den geistigen Ebenen unterbrochen

werden. Irgendwann einmal braucht er das Medium des Materiellen

nicht mehr. Dann wendet er sich für immer anderen Bereichen zu.

Materiell entstammen Mensch und Tier also derselben Zelle, doch

aus der Sicht des Geistes ist das Menschengeschlecht eine völlig

eigenständige Entwicklungsrichtung. Es erhebt sich daher die

Frage nach dem "fehlenden Bindeglied" oder nach dem Zeitpunkt der

Aufspaltung oder des Übergangs.

Menschen im engeren Sinne gibt es auf Erden erst, seitdem eine

neue Art von Geistwesen in die Körper hochentwickelter Menschen-

affen eingetreten ist, die die Weiterentwicklung und das Wachstum

ihres Gehirns vorantrieb und sie allmählich zu differenzierter

Wahrnehmung, Verständnis und kreativer Tätigkeit befähigte.

Zuerst ging es nur langsam vowärts, doch als sich die Entwicklung

des Körpers beschleunigte und das Hirnvolumen wuchs, konnten

höherentwickelte menschliche Geistwesen auf den Plan treten. So

kristallisierte sich schließlich die Gattung Homo sapiens

langsam als eigenständiger Zweig neben den Tieren heraus.

Der Mensch kann nur schwer akzeptieren, daß die Entwicklung der

Tiere vom geistigen Standpunkt aus genauso hochstehend sein soll

wie seine eigene. Ihr könnt mir aber glauben, daß eine Katze, die

einen Raum voller Menschen betritt, gut und gern einen Geist

beherbergen kann, der in seiner Entwicklung weiter ist als alle

Anwesenden. Und niemand braucht sich dadurch herabgesetzt zu

fühlen.

In jeder Inkarnation auf der materiellen Ebene nimmt der Geist

an Verstand zu. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem keine

weiteren materiellen Erfahrungen mehr nötig sind, ganz gleich,

ob der Geist nun innerhalb der Familie der Katzen, der Pferde

oder der Menschen herangewachsen ist, denn er wird immer feiner,

leichter und weiser, während er die Leiter seiner Entwicklung

hinaufsteigt. Damit hat er aber noch längst nicht die Stufe

Gottes erreicht; es bleibt vielmehr noch ein weiter Weg zu gehen.

 

Die Entwicklung von Tier und Mensch unterscheidet sich deutlich;

daß sie nebeneinanderher verlaufen, hat seinen Grund: beide

sollen einander dienen und voneinander lernen. Bevor man nun die

Einzelfälle verurteilt, in denen ein Tier einen Menschen anfällt,

sollten die Massenabschlachtungen gesehen werden, die der Mensch

an den Tieren vornimmt, vom gedankenlosen "Sport" bis zum Mord

im großen Maßstab.

All diese karmische Schuld muß einmal beglichen werden.