27. Die Evolution der Tiere

 

"Gehen die Tiere in aufeinanderfolgenden Inkarnationen von einer

Art in die andere über? Haben sie einen freien Willen? Und sind

manche Tiere höher entwickelt als andere?"

Die letzte Frage möchte ich zuerst beantworten. Manche Arten

haben tatsächlich einen weniger entwickelten Bewußtseinsstand als

andere. Ein Beispiel hierfür sind die Fische, die erheblich

geringere bewußte Ausdrucksmöglichkeiten haben als Kühe oder

Schweine. Doch selbst innerhalb der Familie der Fische bestehen

beträchtliche Unterschiede im Entwicklungsstand. Man braucht sich

nur den Delphin anzuschauen. Fachleute wie auch Laien staunen

über seine Intelligenz. Zu Recht sagt man, er habe unter allen

Tierarten auf der Erde eine dem Menschen vergleichbare Stufe

erreicht.

Tiere wechseln die Gattung nicht. Ein Geist beispielsweise, der

als Katze Erfahrungen sammeln will, wird nicht nach zwei oder

drei Inkarnationen als Pferd oder Hund wiederkommen, sondern die

vielen Unterarten der Familie der Katzen erkunden. Deine Katze

war vielleicht einmal ein Löwe oder ein Tiger. Wenn du sie dir

genau anschaust, wirst du wahrscheinlich eine Ähnlichkeit mit

einer speziellen Unterart der großen Familie der Katzen fest-

stellen können. Das gleiche trifft auch auf den Haushund zu,

dessen Geist als Wolf oder Schakal angefangen haben kann, bevor

er das fügsame Geschöpf wurde, das heute friedlich neben dem

Sessel schläft. Wieviele Inkarnationen ein Tier hinter sich hat,

läßt sich genauso wenig abschätzen wie beim Menschen. Dafür gibt

es keine einfachen, klaren Regeln, denn jeder Geist schreitet in

dem Tempo voran, das er sich selbst setzt.

Haben Tiere einen freien Willen? In gewissem Maße schon, aber

nicht so, wie wir es kennen. Beim Tier ist der freie Wille auf

die Entscheidung beschränkt, die ein Geist zwischen den Inkarna-

tionen trifft. Sobald er in den gewählten Körper eintritt, ist

er den natürlichen Gegebenheiten und Begrenztheiten dieses

Körpers unterworfen und muß sich mit ihnen abfinden.

Geisterscheinungen kann es genauso gut von Menschen wie von Tieren

geben, und viele Hellseher nehmen Geistwesen von Tieren wahr. Es

kann sein, daß dein verstorbenes Haustier noch lange bei dir

bleibt, um dir von den geistigen Ebenen her beizustehen. Einige

Tiere, vor allem Katzen, sind vorzügliche Wächter, um jemand vor

niederen Astraleinflüssen zu schützen. In den alten Kulturen

kannte man diese Fähigkeit und nutzte sie. Darum hatten auch

Hexen und Zauberer oft eine Katze. Wenn Tiere zu ihren mensch-

lichen Freunden eine große Zuneigung entwickelt haben, folgen sie

ihnen manchmal sogar durch die geistige und materielle Welt. Es

kann sein, daß du deinem Haustier früher schon mehrmals begegnet

bist.

Katze und Hund sind ungefähr gleich weit entwickelt, wenn sie

sich auch unterschiedlich zum Ausdruck bringen. Die Katze

verkörpert den passiven, empfangenden Typus, der Hund den

aktiven. Innerhalb jeder Art sind einzelne Tiere weiter entwi-

kelt als ihre Gefährten, wie das auch bei Menschen vorkommt. šber

den Entwicklungsstand seines Haustiers weiß man genausowenig wie

über den seiner Freunde und Bekannten.

Eines darf man nicht übersehen: Jedes Tier ist ein Individuum wie

der Mensch auch. Es hat seine Persönlichkeitszüge und seinen

Charakter, und es dient dem Menschen so, wie es ihm am günstig-

sten erscheint. Behandelt die Tiere freundlich, aber bestimmt.

Versucht sie zu verstehen. Es reicht nicht, sie zu füttern und

gelegentlich auszuführen. Genauso wenig soll man sie verwöhnen und

überfüttern. Sie wollen wie der Mensch Zuneigung zeigen und

bekommen. Auch wenn sie euch nicht mit Worten danken oder ihren

Lebensunterhalt verdienen können, sind sie oft treuer und

anhänglicher als Menschen.

Vor langer Zeit waren die Tiere des Menschen Freunde und griffen

ihn nicht an, damals aber kannte der Mensch noch den vertrauten

Umgang mit seinen Brüdern und Schwestern aus dem Tierreich, der

im Verlaufe der jahrhundertelangen Grausamkeit und Rohheit

verlorengegangen ist. Doch wir können uns darauf freuen, daß

diese Harmonie bald wiederhergestellt werden wird und sich alle

Daseinsformen auf der Erde wieder aussöhnen.

Wer sich den Tieren geistig überlegen fühlt, wird einiges an

Schulden zu begleichen haben, wenn er ihnen in der geistigen Welt

gegenübertreten muß. Die Beschränkungen und die Vorteile des

Körpers und Verstandes gibt es dort nicht. Vielen steht ein

Schock bevor. Gott hat viele Gesichter und viele Namen, und im

Unendlichen der Gottheit sind alle Formen des Daseins einge-

schlossen.